Laut dem Klimaschutzbericht 2022 des Umweltbundesamtes sind die Sektoren Energie und Industrie, Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft für etwa 93,9% der Treibhausgas-Emissionen in Österreich verantwortlich. Der Verkehrssektor verzeichnet seit 1990 den stärksten Anstieg der Emissionen, während die Landwirtschaft einen deutlichen Rückgang verzeichnete, hauptsächlich aufgrund des Rückgangs des Rinderbestands und effizienterer Düngemittel-Nutzung.

Die Methan-Emissionen aus dem Verdauungstrakt von Rindern sind für 4,8% der Treibhausgas-Emissionen in Österreich verantwortlich, aber auch hier gab es seit 1990 einen Rückgang aufgrund des Rückgangs des Rinderbestands. © RZA/Kalcher

Die Hauptverursacher der österreichischen Treibhausgas-Emissionen waren laut Bericht des Umweltbundesamtes (inkl. Emissionshandel, Klimaschutzbericht 2022) im Jahr 2020 die Sektoren Energie und Industrie (44,0 %), Verkehr (28,2 %), Gebäude (10,9 %) sowie die Landwirtschaft (10,8 %). Diese Sektoren sind für rund 93,9 % der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Der Sektor Verkehr verzeichnet seit 1990 den stärksten Anstieg von Treibhausgas-Emissionen mit einem Plus von 7,0 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent bzw. 50,7 %.

Der Sektor Landwirtschaft verzeichnete mit einem Minus von -1,5 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten bzw. -16,3 % einen deutlichen Rückgang. Dafür verantwortlich für den Rückgang ist insbesondere die Rinderhaltung. Der Viehbestand ging in den vergangenen Jahren deutlich zurück. Auch ein effizienterer Einsatz von Mineraldünger zeigt lt. dem Bericht seine Wirkung. Die rückläufige Nutzung von Heizöl und Kohle bei stationären land- und forstwirtschaftlichen Anlagen wirkte sich ebenfalls emissionsmindernd aus. Von 2019 auf 2020 sind die Emissionen in diesem Sektor immerhin um 0,2 % zurückgegangen. Hauptverantwortlich für den leichten Rückgang von 2019 auf 2020 sind lt. Klimaschutzbericht der rückläufige Rinderbestand (-1,3 %; davon Milchkühe: +0,1 %; andere Rinder: -1,8 %).

Laut Grünem Bericht 2021 nahmen im Rinderbereich sowohl die Bruttoeigenerzeugung als auch der Inlandsabsatz ab. Hintergrund sind die pandemiebedingten Absatzprobleme und Preisrückgänge. Die Methan-Emissionen aus dem Verdauungstrakt von Rindern umfassen 4,8 % aller Treibhausgas-Emissionen in Österreich. Diese sind seit 1990 um 19,0 % gesunken, ebenfalls zurückzuführen auf den Rückgang des Rinderbestandes. Die Milchkuhhaltung war im Jahr 2020 für 48,7 % an den verdauungsbedingten Methan-Emissionen der Rinder verantwortlich. Auch hier nahm seit 1990 die Anzahl der Milchkühe von 905.000 auf 525.000 im Jahr 2020 ab (Statistik Austria, 2021). Im Vergleich zu 2019 auf 2020 nahm der Bestand um 700 Milchkühen zu. Durch die seit 1990 kontinuierlich ansteigende ist die Milchleistung werden weniger Kühe zur Milchproduktion benötigt, andererseits müssen Kühe mit höherer Milchleistung energiereicher gefüttert werden, weshalb die Methan-Emission je Milchkuh steigt. Insgesamt gingen die Emissionen jedoch deutlich zurück.

Anteil der Sektoren an den Treibhausgas-Emissionen 2020 (inklusive Emissionshandel) und Änderung der Emissionen zwischen 1990 und 2020.

Originalartikel: rinderzucht.at